AGM G2 Guardian Test: Perfektes Survival-Smartphone?

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Jan 22, 2024

AGM G2 Guardian Test: Perfektes Survival-Smartphone?

Flaggschiff-Smartphones wie das iPhone 14 oder das Samsung Galaxy S23 sind es nicht gerade

Flaggschiff-Smartphones wie das iPhone 14 oder das Samsung Galaxy S23 sind nicht gerade für Fans anspruchsvoller Outdoor-Aktivitäten geeignet. Obwohl sie über modernste Technologie verfügen, kann man in puncto Haltbarkeit nicht zu viel erwarten. Angesichts des hohen Preises ist es daher besser, sich für die nächste Wanderung oder den Campingausflug fernab der Zivilisation für ein spezielles Outdoor-Smartphone zu entscheiden. Einer der bekanntesten Hersteller solcher Geräte ist AGM. Mit dem AGM G2 Guardian bringt das Unternehmen ein brandneues Gerät auf den Markt, das nicht nur in puncto Widerstandsfähigkeit glänzen soll. Darüber hinaus bietet es einen großformatigen Lautsprecher auf der Rückseite, eine leistungsstarke Wärmebildkamera mit einer Reichweite von bis zu 500 Metern und beeindruckende Chip-Technologie. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzmodellen ist dieses Outdoor-Smartphone mit knapp 1.200 Euro überraschend sportlich zu haben. Ist das gerechtfertigt? Wir überprüfen es im AGM G2 Guardian Test.

Inhaltsverzeichnis / Table of contents

Beginnen wir mit dem Lieferumfang. Die umweltfreundliche Kartonverpackung enthält neben dem sperrigen AGM G5 Guardian selbst ein Ladekabel (USB-A auf USB-C), einen Netzstecker, eine Bedienungsanleitung, eine Displayschutzfolie, Aufkleber und Ersatzabdeckungen für den SIM-Kartensteckplatz sowie USB Hafen.

Schon beim ersten Auspacken des AGM G5 Guardian wird klar, dass es sich hierbei nicht um ein herkömmliches Smartphone handelt. Das liegt zum einen an den großzügigen Abmessungen von 177,5 mm x 85,3 mm x 25,3 mm. Andererseits ist es mit stolzen 405 g nicht nur deutlich schwerer als das iPhone und Co. Selbst der von uns bereits getestete AGM H5 Pro (Test) stellt mit diesen Werten noch etwas in den Schatten. Auch das restliche Design erinnert wieder deutlich an sein Schwestermodell. Da wäre zum Beispiel das einzigartige Gehäuse, das wirklich an einen Panzer erinnert. Vor allem die vier Kanten sind offensichtlich gut gepolstert. Hier wird schnell klar, dass das Smartphone problemlos herunterfallen kann.

Sie müssen sich dabei keine Sorgen über Schäden machen. Dies gilt auch bei Wasserschäden. Somit ist es gemäß den Standards IP68, IP69K und MIL-STD-810H gegen schädliches Eindringen von Staub und Wasser sowie Stoßschäden geschützt. Auf der Vorderseite befindet sich das 6,58 Zoll große Display, das im oberen Bereich von einer tropfenförmigen Notch unterbrochen wird. Hier befindet sich die Frontkamera. Der Bildschirm selbst ist alles andere als randlos und verfügt insbesondere im unteren Bildschirmbereich über einen klaren Balken. Dies sollte Käufer eines solchen Geräts jedoch nicht stören. Über der Selfie-Kamera befindet sich dann nur noch die Hörmuschel.

Auf der rechten Seite befindet sich der durch einen orangefarbenen Rahmen hervorgehobene Standby-Button, der über einen Fingerabdrucksensor verfügt. Darüber sitzt die Lautstärkewippe, die im coolen Kevlar-Design daherkommt. Auf der linken Seite befindet sich die bereits vom H5 Pro bekannte frei belegbare Taste. Per Knopfdruck können Sie beispielsweise die Taschenlampe aktivieren. Der SD- und SIM-Kartenslot befindet sich unter einer Klappe. Allerdings kann man ihn nur mit langen Fingernägeln oder einem gezielten Druck mit einer Büroklammer oder einem Schlüssel erreichen. Leider sitzt es etwas tief im Gehäuse.

Auch auf der Unterseite setzt AGM auf eine zuverlässige Abdeckung. Hier finden sich ein USB-C-Anschluss und ein 3,5-mm-Klinkenstecker. Ein Blick auf die Oberseite offenbart wiederum die Taschenlampe. Der auffälligste Teil ist jedoch wieder einmal die Rückseite des Smartphones. Die drei Kameraobjektive und der Blitz sind kreisförmig angeordnet. Im Zentrum steht der vom H5 Pro bekannte große Lautsprecher. Das eigentliche Highlight befindet sich in der Mitte der Rückseite des Smartphones. Die Nachtsichtkamera befindet sich hinter einer großen Linse.

Die Optik des AGM G2 Guardian schlägt einen sehr ähnlichen Ton an wie der des H5 Pro. Fans von Outdoor-Smartphones werden sich über ein Gerät freuen, das scheinbar den widrigsten Bedingungen standhält. Die Farbgebung aus Schwarz mit dezenten orangen Akzenten ist angenehm zurückhaltend und wirkt in Kombination mit den blitzförmigen Öffnungen und den Nähten auf der Rückseite sehr harmonisch. Die Verarbeitungsqualität liegt auf einem extrem hohen Niveau. Wer jedoch keine großen und vor allem dicken und schweren Smartphones mag, sollte hier die Finger lassen.

Eigentlich sollte man von Outdoor-Smartphones technisch nicht zu viel erwarten. Der AGM G2 Guardian scheint dieses Prinzip jedoch deutlich ändern zu wollen. Unter der Haube arbeitet der QCM 6490 von Qualcomm. Hierbei handelt es sich eigentlich um einen Industrieprozessor, der grundsätzlich mit dem Snapdragon 782G identisch ist. Der Achtkernprozessor taktet mit 2,7 GHz und sorgt dafür, dass das Smartphone 5G-fähig ist. Unterstützt wird es von wahlweise 8 oder 12 GB RAM. Vor allem im direkten Vergleich mit dem H5 Pro sind mir gigantische Unterschiede aufgefallen. Der G2 Guardian ist extrem schnell und verursachte bei mir keine störenden Ruckler oder ähnliches. Als Grafikeinheit kommt eine Adreno 643 zum Einsatz.

Natürlich muss man immer im Hinterkopf behalten, was das Steckenpferd des Outdoor-Smartphones ist. Es geht nicht darum, Bestwerte im Benchmark zu erzielen, sondern möglichst effizient zu arbeiten. Daher sollte man mit Snapdragon 8 Gen1 nicht die Leistung klassischer Flaggschiff-Smartphones erwarten. Dennoch konnte das eine oder andere Handyspiel problemlos gespielt werden. Dafür darf man sich über einen ausdauernden Akku freuen und darüber, dass das Smartphone nicht heiß wird. Letzteres könnte natürlich auch an der extremen Dicke des Gehäuses liegen. Es steht eine Speicherkapazität von 256 GB zur Verfügung. Über den SD-Slot lässt sich der Speicher dann auf 512 GB erweitern.

Das 6,58 Zoll große Display verfügt über eine Auflösung von 2.408 x 1.080 Pixel (FHD+). Es bietet auch eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz. Zusammen sorgt das für scharfe und butterweiche Bewegtbilder. Leider lässt sich die Bildwiederholfrequenz in den Einstellungen nicht anpassen. Das wäre durchaus sinnvoll gewesen. Schließlich ist dies bekanntlich einer der größten Batteriefresser. Allerdings merkt man davon, ohne zu viel zu erwarten, angesichts der sehr guten Akkuleistung nichts. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass AGM hier auf eine adaptive Anpassung der Bildwiederholfrequenz setzt.

Es sollte also automatisch kleiner werden, wenn Sie nur einen Blick auf Dokumente oder Text werfen. Wenn es um bewegte Bilder oder schnelleres Scrollen geht, dürfte es wieder zunehmen. In der Praxis rechnen sich die 120 Hz immer. Egal ob Menü, Browser oder Spiele. Auf dem Bildschirm läuft alles reibungslos. Die Farbwiedergabe des Displays ist solide, mit aktuellen Flaggschiffen anderer Hersteller jedoch nicht zu vergleichen. Vor allem das iPhone 14 und das Galaxy S23 sind hier deutlich besser. Insgesamt macht das Display eine wirklich gute Figur.

Zeit, einen Blick nach hinten zu werfen. Hier befindet sich die Kameraeinheit des AGM G2 Guardian. Diese setzt sich aus der Hauptkamera (108 MP), der Makrokamera (2 MP) und der Infrarot-Nachtsichtkamera zusammen. Der vierte kleine Kreis im Bunde ist der Blitz. Die drei Kameras zaubern im Zusammenspiel teilweise recht gute Ergebnisse. Diese glänzen mit farbenfrohen Bildern, die sich sehen lassen können.

Was mir in der Praxis äußerst positiv aufgefallen ist, ist die Geschwindigkeit der Kamera. Schnappschüsse sind hier problemlos möglich. Allerdings spürt man schnell, dass hier ein ordentlicher Bildstabilisator fehlt, wenn es mal schnell gehen muss. Unscharfe Bilder durch schnelle Bewegungen sind dann keine Seltenheit. Auch das Fotografieren bewegter Objekte ist nicht so einfach.

Auch hier erhalten Sie oft unscharfe Ergebnisse. Nun muss man sagen, dass meine Ansprüche an Smartphone-Kameras nicht die allerhöchsten sind. Wer eine Vorliebe für das Fotografieren per Handy hat, muss sich mit dem AGM G2 Guardian auf eine eher unausgegorene Lösung gefasst machen. Schließlich ist auch die Software sehr abgespeckt. Es gibt keine detaillierten Einstellungsmöglichkeiten, wie man sie von anderen Smartphones kennt.

Ich persönlich finde das nicht schlimm. Stattdessen war ich froh, eine übersichtliche Speisekarte vorzufinden. Dennoch ist es erschreckend, dass AGM trotz einer Hauptkamera mit erstaunlichen 108 MP Defizite ausgerechnet bei der Bildstabilisierung und der Software aufweist. Hier sollte der Hersteller den Fokus etwas besser setzen.

Apropos falsche Fokuseinstellung. Die Makrokamera liefert möglicherweise recht gute Ergebnisse. Warum AGM jedoch nicht lieber zu einem Weitwinkelobjektiv greift, das auch in einem Outdoor-Telefon tolle Panoramen zaubern kann, ist wirklich fraglich. Andererseits sieht die Nachtsichtkamera alles andere als fehl am Platz aus.

Dank der Infrarot-Technologie sorgt es auch im Dunkeln für eine hervorragende Orientierung. AGM spendiert seiner Selfie-Kamera stolze 32 MP. Damit lassen sich auch in den Sticks qualitativ hochwertige Videogespräche führen – ausreichende Netzabdeckung natürlich vorausgesetzt.

Beim AGM H5 Pro war es vor allem der großformatige Rear-Speaker, der mich vor Begeisterung mit den Ohren flattern ließ. Dies kommt auch beim G2 Guardian zum Einsatz, allerdings ist es ein ganz anderes Highlight, das hier hervorsticht und im Bereich der herkömmlichen Smartphones für Aufsehen sorgen könnte. Der AGM G2 Guardian verfügt über eine echte Wärmebildkamera. Speziell dafür hat der Hersteller auch eine passende App auf dem Gerät installiert. Das 10-mm-Objektiv auf der Rückseite liefert Wärmebilder mit einer Auflösung von 256 x 192 Pixeln. Bewegtbildaufnahmen sind in 25 Hz möglich.

Als ich diese Funktion zum ersten Mal ausprobierte, fühlte sich das Outdoor-Smartphone plötzlich wie ein geheimes Militärgerät an. Ob Sie es als herkömmlicher Benutzer tatsächlich benötigen, steht zur Debatte. Sicher ist, dass die Wärmebildkamera wirklich gut funktioniert. Vor allem das Sortiment hat mich wirklich beeindruckt. Im Test habe ich meine beiden Katzen und meinen Hund unter die Lupe genommen. Die Kamera lieferte mir im Temperaturmodus sogar die Körpertemperatur der Tiere. Ein wirklich cooles Feature, das dem ein oder anderen möglicherweise für jede Menge Spaß sorgen könnte.

Bei Wanderungen und anderen Outdoor-Ausflügen muss man penibel darauf achten, was man mitnimmt und was nicht. Schließlich ist der Platz, den der Rucksack bietet, nicht endlos. Daran hat wohl auch AGM gedacht, als sich der Hersteller kurzerhand dazu entschloss, seinen Smartphones einen Lautsprecher hinzuzufügen. Wenn Sie den G2 Guardian bei sich tragen, können Sie Ihre Bluetooth-Box zu Hause lassen. Der runde Lautsprecher auf der Rückseite bietet 3,5 Watt Leistung. Das klingt vielleicht nicht nach viel, aber in der Praxis kann das kleine Gerät mit viel Leistung punkten. Es ist nicht nur laut. Höhen und Mitten werden angenehm klar wiedergegeben. Vor allem das Hören von Podcasts klang mit dem Smartphone erfreulich angenehm.

Wenn ein passender Lautsprecher integriert ist, meistert das Smartphone auch die Anbindung von Bluetooth-Geräten sehr gut. Das ist mir bei meinen kabellosen Over-Ears von Sony aufgefallen. Ich entfernte mich vom Smartphone, um zu überprüfen, wie stabil die Verbindung war. Und siehe da. Selbst am anderen Ende der Wohnung hatte ich noch einen stabilen Empfang ohne Ruckler oder ähnliches. Was mir auch gefallen hat, war die Information, welcher Audio-Codec gerade verwendet wird. Auch von oben bleibt das AGM G2 Guardian seinem Konzept als Schweizer Taschenmesser unter den Smartphones treu. Die hier befindliche Taschenlampe hat deutlich mehr Leistung als die Blitzlichter, die Smartphones üblicherweise für die Taschenlampenfunktion nutzen.

Natürlich sollte ein Outdoor-Smartphone auch eine gewisse Ausdauer mitbringen. Schließlich ist ein Durchhaltevermögen für ein Wochenende durchaus wünschenswert. Die Hauptversammlung schafft dafür beste Voraussetzungen. Das Gerät bietet eine Akkukapazität von 7.000 mAh. Solche Werte kennen wir nur von Tablets und nicht von Smartphones. Eine Ausnahme bildet das H5 Pro. Es hatte auch 7.000 mAh. Per Schnellladung können Sie den leider verbauten Akku mit bis zu 18 Watt aufladen. Das ist vielleicht kein Rekord, aber angesichts der Ausdauer völlig akzeptabel. Kabelloses Laden über eine Qi-Ladefläche ist leider nicht möglich. Allerdings bietet AGM eine Alternative, wie die beiden goldenen Punkte auf der unteren Rückseite bereits vermuten lassen. Mit ihrer Hilfe können Sie das Outdoor-Smartphone über eine Dockingstation aufladen.

Schon auf den ersten Blick macht das AGM G2 Guardian deutlich, dass es sich um ein echtes Outdoor-Smartphone handelt. Das liegt vor allem an der robusten Bauweise, die wiederum für ein recht hohes Gewicht sorgt. Allerdings verfügt der G2 Guardian im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern in diesem Segment auch über tolle technische Features. Ein leistungsstarker Prozessor trifft auf ein solides Display, das sogar 120 Hz darstellen kann. Die Highlights des Geräts liegen jedoch auf der Rückseite.

Da wäre zum einen der integrierte Lautsprecher, der nicht nur laut ist, sondern auch einen guten Klang zu bieten hat. Andererseits gibt es neben den eher mäßig guten Linsen der Triple-Kamera auch eine waschechte Wärmebildkamera. Dieses Alleinstellungsmerkmal, das vor allem Outdoor-Fans begeistern dürfte, ist wohl auch der Grund für den vergleichsweise hohen Preis des Smartphones. Zusammen mit der leistungsstarken Taschenlampe erhalten Sie das Schweizer Taschenmesser unter den Smartphones.

Das AGM G2 Guardian ist das Schweizer Taschenmesser unter den Smartphones.

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